Kontakt:
Marc Pitschel
Tel.: 07173 - 8955
Die Aussichtsplattform des Fernsehturms ist nicht regelmäßig geöffnet. Öffnungszeiten werden extra in der lokalen Presse und unter Öffnungszeiten der Hütte veröffentlicht. Größere Gruppen können sich auch gerne zwecks Terminabsprache an uns wenden.
Technische Daten: Wikipedia
Hubschrauberflug: You Tube
(Gmünder Tagespost 12.12.2013 von Jürgen Steck)
Er war schon mal länger. Jetzt misst er noch gut 140 Meter: der Heubacher Fernsehturm. Wer gute Fernsicht haben will, muss nicht nur auf gutes Wetter setzen. Sondern auch die vielen Stufen hoch marschieren zur Aussichtsplattform in 25 Metern Höhe. Es lohnt sich aber.
162,5 Meter war er einmal hoch. Und damit 97 Zentimeter höher als der Kirchturm des Ulmer Münsters. Der misst nur 161,53 Meter. Weil die Welt immer digitaler wurde und es kein analoges Fernsehen mehr gibt, wurde der Fernsehturm vor vier Jahren gekappt. Und ist jetzt nur noch gut 140 Meter hoch. Dennoch lohnt der Besuch. Denn der Turm bietet in 25 Metern Höhe eine Besucherplattform, von der man eine wunderbare Aussicht hat.
Heubach. Mitglieder der Heubacher Albvereinsortsgruppe kümmern sich darum, dass Besucher die Plattform erklimmen können. Beliebtes Spiel: Man lässt die Gäste
schätzen, wie viele Stufen es sind, bis man oben ist. Weil wir hier ja unter uns sind, sei verraten: Es sind 140. Oder doch nur 139? Wie auch immer; und wenn’s oben zieht wie Hechtsuppe: Der
Aufstieg ist Fitnesstraining. Und wird belohnt mit atemberaubender Rundumsicht. Auf Rosenstein, Ostfelsen und die Sophie. Ins Remstal. Zum Albtrauf bei Aalen. Auf die Albhochfläche. Oder zu den
Kaiserbergen. Gebaut wurde der Stahlbeton-Koloss in den Jahren 1964 und 1965, nachdem die Stadt Heubach und die Deutsche Bundespost am 27. Dezember 1962 einen entsprechenden Vertrag miteinander
geschlossen hatten, wie alten Rathausakten zu entnehmen ist. 110 Meter hoch Beton, dann kommt der mit einer Glasfieberröhre ummantelte Antennenmast mit zunächst 52,5, jetzt noch gut 30 Metern
Höhe.
Warum der Turm überhaupt gebaut wurde: Die Gegend um Heubach herum sollte endlich das Zweite Deutsche Fernsehen, das ZDF, empfangen können. Der Blick ins GT-Archiv zeigt, dass zunächst sogar
diskutiert worden ist, den Turm auf den Rosenstein zu pflanzen. Bürgermeister Fredrich Schenk sei dem seinerzeit nicht einmal abgeneigt gewesen, „weil einem der Technik dienenden Bauwerk auch
dann der Vorzug zu geben“ sei, wenn Interessen des Landschaftsschutzes beeinträchtigt würden. Dennoch kam der Turm schließlich auf den Glasenberg, obwohl der Gemeinderat zunächst, am 13. Juni
1961, noch für den Rosenstein gestimmt hatte. Wie es zum Sinneswandel kam, ist nicht dokumentiert. Eineinhalb Jahre später jedoch, am 13. November, fasst der Gemeinderat den schließlich
umgesetzten Beschluss, den Turm auf dem Glasenberg zu bauen, wofür die Stadt der Post ein entsprechendes Grundstück übereignete. In Betrieb genommen wurde er am 1. Januar 1966. Die Heubacher
konnten nun „das Zweite“ sehen, später auch das dritte Fernsehprogramm. Und alle waren zufrieden. Doch dann kam die Digitalisierung. Am 5. November 2008 wurde die analoge Verbreitung der beiden
Fernsehprogramme eingestellt. Der Turm wurde um 20 Meter gestutzt, weil es für die paar Funktionen, die er noch hat, auch ein kürzeres Bauwerk tut. Die Eigner sparen so Wartungskosten.
Der Turm gehört heute der Deutschen Funkturm GmbH und dient neben dem Richtfunk, dem Mobilfunk, dem BOS-Funk – ein nicht-öffentlicher UKW-Landfunkdienst, den Behörden und Organisationen mit
Sicherheitsaufgaben verwenden – der Verbreitung von Hörfunk und dem Amateurfunkdienst.
Die Heubacher Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins kümmern sich darum, dass Besucher die
Aussicht vom Turm genießen können. Informationen dazu gibt’s unter www.albverein-heubach.de im Internet.